Das Festjahr: SCHÜTZ22 - "weil ich lebe"

04.11.2021

anlässlich des 350.Todestages von Heinrich Schütz

SCHÜTZ22 – „weil ich lebe“

SCHÜTZ22 - "weil ich lebe"

anlässlich des 350. Todestages von Heinrich Schütz

unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten

Ein Jahrestag – ein Festjahr - ein Festival frühbarocker Musik ungekannter Größe

Es geht, anlässlich des Gedenkens an seinen 350. Todestag, um einen der Großen der europäischen Musikgeschichte: Es geht um Heinrich Schütz.

Seine Zeitgenossen schon rühmten ihn als „parens nostrae musicae modernae“, als Vater unserer modernen Musik, ebenso wie als „saeculi sui musicus excellentissimus“, als „seines Jahrhunderts hervorragendster Musiker“. Und in der Tat: Als Schütz am 6. November 1672 im Alter von 86 Jahren starb, markierte das eine Epochenzäsur der mitteldeutschen wie europäischen Musikgeschichte. Zum einen ging mit Schütz eine erste Blütezeit zu Ende und hatte ihre frühe Vollendung gefunden. Zum anderen hatte er vielfach Weichen gestellt – kompositorisch, ästhetisch, in Bezug auf Musikorganisation und hinsichtlich der Vernetzung einer intellektuellen Avantgarde auf europäischer Ebene, so dass über seinen Tod hinaus, so sehr er auch solitär in seinem Schaffen war, die Musikgeschichte von Buxtehude über Bach, Mendelssohn, Brahms, Distler und Kurtág bis in unsere Gegenwart hinein im eigentlichen Sinne des Wortes fundamental von Schütz beeinflusst wurde.

Das Festprogramm, beginnend am 8. Oktober 2021 und endend am 6. November 2022, steht unter dem Titel SCHÜTZ22 – „weil ich lebe“. Mit diesen Worten „weil ich lebe“ beschloss Heinrich Schütz 1619 die Widmung der „Psalmen Davids“ an seinen „gnedigsten ChurFürsten“ Johann Georg I. Sie können heute aus rückblickender Perspektive vielfältig gedeutet werden. In ihnen schwingt die Lebendigkeit des Augenblicks ebenso mit wie sie eine Lebensmaxime sein können. Zugleich umreißen diese Worte das Anliegen der zahlreichen Akteure des Festjahres: Die Musik eines Heinrich Schütz ist nach wie vor lebendig, sie hat noch immer etwas zu sagen. Dass uns in seinem Werk Allgemeingültiges begegnet, seine Musik zu Reflexion und Nachdenken anregen will, zeichnet ihn aus und macht seine Kunst geradezu überzeitlich. Das Festprogramm SCHÜTZ22 wird seinen Teil dazu beitragen, dass diese Lebendigkeit noch um einiges wächst.

Die Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V. (MBM) als Veranstalterin des Heinrich Schütz Musikfests und als Netzwerk für Alte Musik in Mitteldeutschland hat in langjähriger Vorbereitung mehrere Festivalhöhepunkte konzipiert, die das Fundament dieser Ehrung des Sagittarius‘ bilden. Dabei gilt es, den Jahrhundertkomponisten umfassend und zeitgemäß zu würdigen. Dies enthält eine bewahrende Komponente, zugleich aber auch eine Impulssetzung für unser Heute. So sind es ganz unterschiedliche, konzeptionell jedoch stets aufeinander bezogene „Botschafterprojekte“, die als Themenstränge den Kern des Festprogramms 2021/2022 bilden: Vom Konzert in historisch-informierter Aufführungspraxis über partizipative Schulprojekte, digitale Klangspaziergänge bis hin zu innovativen Klanginstallationen ist (fast) alles dabei. – Es geht um tiefes Erleben im Augenblick, langanhaltendes Erinnern, jugendliche Entdeckerfreude, Nachhaltigkeit. Das wird Schütz-Enthusiasten ebenso begeistern wie es neue Besuchergruppen erobern soll.

Den Auftakt zum Festjahr bildete das Heinrich Schütz Musikfest 2021 und insbesondere das Festkonzert am 8. Oktober 2021 in der Dresdner Frauenkirche, musiziert vom Gabrieli Consort & Players unter Leitung von Paul McCreesh. Dem schlossen sich weitere hochkarätig besetzte Konzerte z.B. mit dem Wrocław Baroque Orchestra und dem Dresdner Kammerchor an.

Wesentliche Säulen im Jahresprogramm bilden die fünf Themenfestivals „Vom Leben – Über Leben“ im November 2021 und November 2022 in den zentralen Schütz-Städten Mitteldeutschlands Bad Köstritz, Gera, Weißenfels, Zeitz und Dresden. Hier verbinden sich Konzerte, Vorträge, Workshops, Führungen und Klanginstallationen zu einem vielgestaltigen Angebot.

Einen besonderen Höhepunkt des Festjahres in Dresden markiert das Barock.Musik.Fest in der und rund um die Schlosskapelle im Residenzschloss vom 2. bis 8. Mai 2022. Kooperationen mit AuditivVokal Dresden für eine KomponistenWerkstatt, ein Symposium in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek SLUB Dresden, eine Ausstellung in der Schütz-Kapelle der Kreuzkirche, Konzerte mit der Cappella Sagittariana, dem ChorWerk Ruhr, dem Ensemble Ælbgut, dem Dresdner Kreuzchor oder dem Ensemble Polyharmonique stehen auf dem Programm.

Das Heinrich Schütz Musikfest 2022 als eine besondere Festausgabe – ebenfalls unter dem Leitmotiv „weil ich lebe“ stehend – präsentiert sich vom 7. bis 16. Oktober 2022 als weiterer mitteldeutscher Höhepunkt. Das Ensemble Vox Luminis als artist in residence wird hierbei besondere Akzente setzen. Kooperationen u.a. mit den Kasseler Musiktagen und dem Internationalen Heinrich-Schütz-Fest der ISG sorgen für einen kreativen Austausch über Stadt- und Landesgrenzen hinaus. Neben der Landeshauptstadt wird auch Torgau als sächsische Schütz-Stadt Veranstaltungsort sein.

Das glanzvolle Finale bildet schließlich das Themenfestival „Vom Leben – Über Leben“ in Dresden vom 4. bis 6. November 2022. An diesem Wochenende kulminiert erneut in einem prall gefüllten Programm sowohl die Vielfalt der interpretatorischen wie schöpferischen Auseinandersetzung mit dem Schütz’schen Oeuvre wie die Zusammenarbeit im Netzwerk der unterschiedlichen Schütz-Akteure. Mit dabei sind in Dresden die Hochschule für Kirchenmusik, die Hochschule für Musik Carl Maria von Weber, die Kreuzkirche Dresden und die Frauenkirche Dresden, die Kinderkomponistenklasse Dresden und den Dresdner Kreuzchor u.v.a. Das Abschlusskonzert am 6. November 2022 in der Frauenkirche Dresden gestaltet die Cappella Sagittariana, Dresden unter Leitung von Norbert Schuster.

Diese tragenden Höhepunkte werden über das gesamte Festjahr hin ergänzt durch eine große Zahl von Konzerten und Aufführungen, erklingenden Werken in Vespern, Motetten und im liturgischen Rahmen oder bei anderen Festivals und Veranstaltungsreihen. Wichtigste Partner der MBM sind hier die beiden Heinrich-Schütz-Häuser in Weißenfels und Bad Köstritz mit ihren Jahresprogrammen zum Schütz-Jahr und die Dresdner Hofmusik e.V. als ständige Kooperationspartnerin in der sächsischen Landeshauptstadt.

Vielfalt ist angesagt bei all den „Botschafterprojekten“ für das Schütz-Jahr: Mit den „Soundwalks Heinrich Schütz” werden an den Schütz’schen Lebensstationen im mitteldeutschen Raum Biografie und Werk des Meisters über eine App erfahrbar. Diese Klangspaziergänge sind eine „klingende Schütz-Biografie“, die Originalwerk, Neukompositionen, digitale Medien, Rezeption am authentischen Ort und zeitgemäße Vermittlung ineinanderfließen lassen und natürlich auch nach dem Festjahr noch von Bestand sind.

Als Angebot für Schulen, Kinder und Familien wurde das Theaterstück „Heinrich & Heinrich” entwickelt und bereits erfolgreich als mobil einsetzbares „Wandertheater“ im Oktober 2021 zur Aufführung gebracht. Der Schauspieler, Multiinstrumentalist und Sänger Hans-Georg Pachmann schlüpft in die Rolle des jungen Heinrich (Schütz), der die Chance seines Lebens ergreift und fern der Heimat die wagnisreiche Laufbahn eines Musikers beginnt. Spannend erzählt, mit vielen musikalischen Aktionen auf der Bühne bereichert, schildert Pachmann einen Lebensweg, der scheinbar so fern unserer Zeit dennoch die brennenden Fragen des „Wohin im Leben“ der jungen Zuschauer berührt und die Zuversicht ausspricht und stärkt, dass es sich lohnt, Ziele hartnäckig zu verfolgen.

Über das gesamte Festjahr hinweg ist an verschiedenen Orten nicht nur in Mitteldeutschland ein weiterer „Botschafter“ für SCHÜTZ22 zu erleben: Das „Kaleidoskop der Räume”, eine Orchestronik-Klanginstallation in einem 3D Audio-Dome von Fabian Russ. Dieser innovativ Klangkünstler verschmilzt moderne digitale Klangerzeugung mit Originalkompositionen von Heinrich Schütz. Der insgesamt vierteilige großangelegte Zyklus als Auftragswerk von Heinrich Schütz Musikfest und SCHÜTZ22, kehrt u.a. im Oktober 2022 in die Frauenkirche Dresden zurück, wo er mit seinem ersten Teil bereits 2019 erstmals zu erleben war.

Die MBM hat im August 2021 die neue Website www.SCHÜTZ22.de online und damit kostenfrei für alle interessierten Akteure einen zentralen Veranstaltungskalender zur Verfügung gestellt. Dies ist als ein Kooperationsbeitrag im Schütz-Netzwerk, insbesondere aber als ein Service für unsere interessierten Besucher:innen gedacht und als nützliches Infoportal für alle touristischen Partner.

Das Festjahr SCHÜTZ22 – „weil ich lebe“, ein Musikfestival durchaus ungekannter Größe und Vielfalt, würdigt nicht nur einen der Väter der deutschen Musik, es macht ihn und seine Musik erlebbar, über soziale Schranken hinweg und generationsübergreifend, auf dass sein Werk ein Stückweit mehr als Bestandteil unser kulturellen Lebenswelt verankert ist.

All das möglich machen alle beteiligten Künstler:innen, Förderer:innen, Unterstützer:innen, Partner:innen und Freunde in einem großen Verbund. Neben den drei mitteldeutschen Bundesländern, den beteiligten Kommunen und Landkreisen sind erneut die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Sparkasse Burgenlandkreis, die Ostsächsische Sparkasse, die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und die Sparkasse Gera-Greiz auch bei diesem ganz besonderen Jubiläum Partner des Festjahres. Zusammen mit der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Lotto-Toto Sachsen-Anhalt, der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, der Nord/LB Kulturstiftung und weiteren Förderern und Unterstützern, wird das Festjahr SCHÜTZ22 – „weil ich lebe” in dieser einzigartigen Größe und Vielfalt erst möglich.

Weitere Informationen, das Programm, Pressemitteilungen, Fotos und Videos zum Download unter:

www.SCHÜTZ22.de
www.schütz-musikfest.de


HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST// SCHÜTZ22 – „weil ich lebe“

Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten

Gefördert
aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes, gefördert durch die Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt und die Staatskanzlei des Freistaates Thüringen – Der Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten.

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