Im thüringischen Köstritz erblickte Heinrich Schütz am 8. Oktober 1585 als Sohn eines Gastwirts das Licht der Welt. In der Stadt an der Elster verbrachte er seine frühe Kindheit. Heute erinnert im Geburtshaus des Komponisten die Forschungs- und Gedenkstätte Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz an den Meister des frühen Barock. Die Barockmusik ist eines der berühmten „4 B“, für die Köstritz heute steht. Bad, Bier und Blumen sind die anderen drei und machen die Kleinstadt zu einem Ort des Genusses für alle Sinne – Musik von Heinrich Schütz, die lange Kurtradition, das bekannte Schwarzbier und die traditionsreiche Dahlienzucht.
Zahlreiche denkmalgeschützte Bauwerke, gepflegte Parkanlagen, romantische Winkel und traditionsreiches Handwerk laden zum Verweilen ein. Eingebettet in die reizvolle Hügellandschaft des Thüringer Vogtlands, mit zahlreichen Wanderwegen bietet Bad Köstritz beste Voraussetzungen für aktive Erholung und Naturliebhaber, denn die Elsteraue beherbergt seltene Tier- und Pflanzenarten.
Nur wenige Kilometer von Bad Köstritz entfernt liegt Gera, heute die drittgrößte Stadt Thüringens, mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten: von der wertvollen Otto-Dix-Sammlung, dem Dahliengarten bis hin zu den Geraer Höhler – ein unterirdisch begehbares Labyrinth aus dem 16. Jahrhundert – und Schloss Osterstein.
Aus Gera stammte Heinrich Schütz‘ Mutter, und auch er kehrte im Laufe seines Lebens mehrfach dorthin zurück. Mit seinem auf Schloss Osterstein residierenden Landesherren Heinrich Posthumus Reuß verband ihn eine enge Beziehung. Als dieser 1635 starb, komponierte Schütz auf Wunsch der Witwe als Begräbnismusik die berühmten Musikalischen Exequien, die am 4. Februar 1636 in der alten Johanniskirche in Gera erklangen. Ein weiterer Ort mit direktem Bezug zum Komponisten befindet sich am Geraer Markt, die Stadtapotheke. Einer seiner Paten, der begüterte Apotheker, „Zuckermacher“ und Geraer Bürgermeister Hans Hörel, ließ das Haus 1585 erbauen und später mit einem prächtigen Renaissance-Erker verzieren. Heute befinden sich hier die Räume des Kunstvereins Gera.
Doch nicht nur das: Das Stadtmuseum ermöglicht seinen Besuchern einen Einblick in die vielfältige Ortsgeschichte, zumal Gera auch ein Ort der klassischen Moderne ist: Das Haus Schulenburg, erbaut von Henry van de Velde, und das Otto-Dix-Haus zu Ehren des berühmten bildenden Künstlers laden dazu ein, Gera als wertvollen Ort mitteldeutscher Kulturgeschichte zu entdecken.