06.11.2022
Die von Anna Franziska Schwarzbach geschaffene Portraitplastik wurde am 6. November im Heinrich-Schütz-Haus in Weißenfels feierlich enthüllt.
PRESSEINFORMATION, 06.11.2022
Ein Beitrag zum Festjahr SCHÜTZ22 –
„weil ich lebe“
anlässlich des 350. Todestags des
Komponisten
Eine Büste für den Sagittarius
Die von
Anna Franziska Schwarzbach geschaffene Portraitplastik
wurde heute im Heinrich-Schütz-Haus in Weißenfels feierlich enthüllt
An seinem 350. Todestag, am heutigen 6. November 2022, wurde in Weißenfels die neue Portraitbüste von Heinrich Schütz feierlich enthüllt. Die international renommierte und vielfach preisgekrönte Bildhauerin Anna Franziska Schwarzbach gestaltete diese als herausragendes Kunstwerk, das dem Sagittarius ein zeitgemäßes Denkmal setzt. Der Bronzeguss findet dauerhaft im Heinrich-Schütz-Haus Weißenfels seinen Platz. Dank der Initiative der Intendantin des Heinrich Schütz Musikfestes, Dr. Christina Siegfried, und mithilfe des Weißenfelser Musikvereins „Heinrich Schütz“ e.V., zahlreicher privater Spenderinnen und Spender sowie Förderer und Unterstützer konnte das Vorhaben zum Festjahr SCHÜTZ22 – „weil ich lebe“ erfolgreich realisiert werden.
Seine Zeitgenossen hielten Heinrich Schütz „für den allerbesten Teutschen Componisten“ und haben ihn als „Orpheus unserer Zeit“ bewundert. In Köstritz 1585 geboren, in Kassel und Venedig ausgebildet, fand er seinen Hauptwirkungsort in Dresden, wo er über Jahrzehnte Hofkapellmeister der sächsischen Kurfürsten war. 1651 erwarb er sein Wohnhaus in Weißenfels, in dem er ab 1657 seinen Lebensabend verbrachte und bedeutende Alterswerke komponierte. Seit 1985 befindet sich in diesem einzigen original erhaltenen Wohnhaus ein Musikermuseum zu seinen Ehren.
Genau an diesem Ort findet nun die von Anna Franziska Schwarzbach geschaffene Portraitbüste ihren Platz. Die Idee dazu hatte Dr. Christina Siegfried vor über zwei Jahren, als in Dessau Schwarzbachs Porträtbüste von Kurt Weill enthüllt wurde. Die Intendantin des Heinrich Schütz Musikfestes begeisterte für dieses Vorhaben den Leiter des Heinrich-Schütz-Hauses Weißenfels, Dr. Maik Richter, und den Vorstandsvorsitzenden des Weißenfelser Musikvereins „Heinrich Schütz“ e. V., Manfred Hoyer. Das Kuratorium des Musikermuseums schloss sich diesem Vorhaben nicht minder gern an.
„Anlässlich des am 6. November 2022 bevorstehenden 350. Todestages von Heinrich Schütz wurde ich im März 2021 beauftragt, ein zeitgenössisches Porträt zu schaffen. Sofort dachte ich an einen Schütz, gekleidet in der neuesten spanischen Mode mit einer Kröse, einem Mühlradkragen, aus feinster Spitze. Das ist eine bildhauerische Herausforderung. Überhaupt ist das Barocke in der Bildhauerei heutzutage nicht so recht beliebt. Ich mag es sehr“, sagt Anna Franziska Schwarzbach, die auch die seit 2018 verliehene silberne Ehrenmedaille zum Internationalen Heinrich-Schütz-Preis geschaffen hat.
„Der Spitzenkragen offeriert das Porträt wie auf einer Salatschüssel, hervorragend! Das barocke Gefühl quillt aus allen Ritzen und Schlitzen der Kleidung. Ich musste nicht suchen, alles ergab sich von selbst“, so Schwarzbach weiter. „Beim Umformen und Anbringen der Stützschalen sah ich, wie monumental sich das impressionistische Gebilde in den Stützschalen behauptet. Ich ließ die Stützschalen stehen. Jetzt sieht es aus, als zerbricht die Büste die Schalen. Der Künstler macht sich frei, befreit sich. Noch akzentuierter geschieht das auf der Rückseite. Da werden die Schalen fast zu Flügeln und die Robe zu einem barocken Hin-und-Her.“
Dr. Christina Siegfried: „Es ist ein wahrer Glücksfall, dass eine der besten Bildhauerinnen der Gegenwart und international geschätzte Medailleurin zum Schütz-Jubiläum diese großartige, charakteristische Porträtplastik geschaffen hat. Diese Büste wird als besonderes Exponat in jenem Museum ihren Platz finden, das im einzigen original erhaltenen Wohnhaus des Komponisten beheimatet ist. Dieses Kunstwerk bleibt über das Festjahr SCHÜTZ22 hinaus und ist nicht zuletzt Zeugnis für das vielfältige kreative Potential, das in der Auseinandersetzung mit Heinrich Schütz und seinem Werk liegt.“
Die heute enthüllte Portraitplastik von Heinrich Schütz ist ein gemeinsames Projekt des Weißenfelser Musikvereins „Heinrich Schütz“ e. V., der Mitteldeutschen Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e. V. und des Heinrich-Schütz-Hauses Weißenfels, unterstützt vom Kuratorium des Heinrich-Schütz-Hauses Weißenfels, ermöglicht durch zahlreiche private Spender:innen, gefördert von der Sparkasse des Burgenlandkreises, der Kultur- und Brauchtumsstiftung der Kreissparkasse Weißenfels, der Wohnungsbau Wohnungsverwaltung Weißenfels GmbH sowie der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.
Anna Franziska Schwarzbach
1949 in Rittersgrün
im Erzgebirge geboren
1968-73 Architekturstudium bei Selman
Selmanagić (Kunsthochschule Berlin-Weißensee)
1973-75 Architektin am
Palast der Republik
1975-1979 Abendstudium der
Porträtplastik (Kunsthochschule Berlin-Weißensee)
seit 1977 freie
Bildhauerin
1992 Süddeutscher Medaillenpreis
Schweinfurt
1998 Ernst-Rietschel-Kunstpreis
für Bildhauerei
2010 Hilde-Broër-Preis für
Medaillenkunst
2016 Deutscher Medailleurpreis
2020 J. Sanford Saltus Award
der American Numismatic Society
2021 Brandenburgischer
Kunstpreis für Bildhauerei
2022 WERKSCHAU
im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
www.franziska-schwarzbach.de
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