Es begann alles mit einem heftigen Streit! – Denn das Engagement von Heinrich Schütz als Leiter der Dresdner Hofkapelle im Jahr 1617 war ein diplomatisches Kräftemessen zwischen Landgraf Moritz von Hessen und Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen. Beide wollten den wohl erfolgversprechendsten Komponisten Deutschlands an ihren Hof binden. Der sächsische Regent setzte sich durch, und Schütz führte in kürzester Zeit die Hofmusik zu höchstem Glanz. Er schuf hier einige seiner größten Werke und formt aus seiner in Italien geschulten Inspiration eine moderne, weithin beispielhaft wirkende Musiksprache.
Wandelt man heute auf den Spuren dieses bedeutenden Komponisten, so findet man in Dresden als seinem Hauptwirkungsort, sein heute neuerbautes Wohnhaus am Neumarkt, an dem eine Gedenktafel angebracht ist, und die Schütz-Stele am Zwingerteich. In der Frauenkirche, in der Schütz einst begraben wurde, erinnert ein im Boden eingelassenes Gedenkband, in der Kreuzkirche eine Relieff-Steinplatte an den großen Komponisten. Nicht zuletzt die wiedererstandene Schlosskapelle im Residenzschloss Dresden markiert den zentralen Wirkungsort dieses bedeutenden Musikers.
Neben zahlreichen Ensembles wie dem Dresdner Kammerchor, der Cappella Sagittariana Dresden und dem Dresdner Kreuzchor, die das Erbe Schütz’ lebendig in ihren Konzerten pflegen, sowie den Konzerten und Veranstaltungen der Dresdner Hofmusik, ist insbesondere das alljährlich im Oktober stattfindende Heinrich Schütz Musikfest ein Anziehungspunkt für Gäste aus nah und fern und ein besonderer Höhepunkt im Festivalkalender der sächsischen Landeshauptstadt.
Trotz der weitreichenden Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erstrahlt heute die sächsische Landeshauptstadt wieder in alter barocker Pracht. Millionen Touristen aus aller Welt genießen jedes Jahr den berühmten Canaletto-Blick über die Elbe. Zudem lockt Dresden mit einem überaus reichhaltigen Kulturangebot, das vor allem im Bereich der Klassik seinesgleichen sucht. Doch auch die freie und alternative Kunstszene blüht hier. Nicht weit von der historischen Altstadt entfernt, auf der anderen Seite der Elbe, liegt das Szeneviertel Neustadt, das mit dem alljährlichen Straßenfest „Bunte Republik Neustadt“ legendär geworden ist. Dresden ist zudem ein internationales Zentrum der Wissenschaft und Forschung und eine der grünen Städte Europas. Vor der Toren der Stadt, nur ein paar Kilometer flussaufwärts, beginnt das das Elbsandsteingebirge. – Vielfältigste Möglichkeiten also, wahrlich genussvolle Tage hier zu verbringen.
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